Oxidationstherapie

Oxidations|therapie,

 

fragwürdige Methode zur Behandlung von Sauerstoffmangelzuständen; wird in Form mehrerer, stark umstrittener Verfahren angewendet: 1) Ozontherapie: Injektion eines Ozon-Sauerstoff-Gemischs in Arterien, Venen oder Muskeln. Das Blut kann auch entnommen, mit Ozon und Sauerstoff versetzt und zurückinjiziert werden. Dieses Vorgehen wird »Blutwäsche« genannt, wodurch der (unzutreffende) Eindruck einer regelmäßig zu wiederholenden Reinigungsprozedur erweckt wird. Die Erfolge der Ozontherapie konnten bisher außerhalb des Kreises ihrer Anhänger nicht wissenschaftlich bestätigt werden. Bei der Anwendung intravenöser Ozongaben ist es zu Todesfällen gekommen. - 2) Bei der hämatogenen Oxidationstherapie (Abkürzung HOT, »Blutwäsche nach Wehrli«) wird das entnommene Blut zur Ozonerzeugung mit ultraviolettem Licht bestrahlt und zurückinfundiert. - 3) Bei der Sauerstoff-Mehrschritt-Therapie nach M. von Ardenne wird über eine Nasensonde oder Gesichtsmaske ein Luftgemisch mit erhöhtem Sauerstoffgehalt zugeführt, zusätzlich werden einige Pharmaka (u. a. Vitamin B₁) gegeben und Bewegungstraining vorgenommen. Durch diese Therapie wurde zwar eine vorübergehende Anhebung des arteriellen Sauerstoffpartialdrucks festgestellt, jedoch ist die von Ardenne behauptete Langzeitwirkung bisher nicht bewiesen. Diese ist wegen der physiologischen Regulationsfähigkeit des Menschen vermutlich auch nicht möglich; die gegenteilige Annahme widerspricht nach Auffassung der Schulmedizin physiologische Gesetzlichkeit.

 

Literatur:

 

M. von Ardenne: Wo hilft die Sauerstoff-Mehrschritt-Therapie? (1989).